Grundlegende „Regeln“ des Minimalismus und Nerdimalismus erklärt
Regeln gibt es im Minimalismus genau so wenig wie ein richtig oder falsch… Das klingt erstmal schön und nach einer Menge Freiheit. Und doch ist es nur die halbe Wahrheit. Denn auch wenn wir im Minimalismus stets propagieren das jeder nach seiner Facon glücklich werden soll und es kein richtig oder falsch gibt, so sind doch gewisse Grundsätze vorhanden die eingesetzt werden können um den einmal erreichten Status Quo zu halten, beziehungsweise uns vor dem Rückfall in angelernte konsumorientierte Verhaltensmuster bewahren.
Genau in dieses Schema fällt die oben genannte „One In – One Out Regel“
One In – One Out im Minimalismus
Grundsätzlich besagt das One In – One Out – Prinzip genau das, was der Titel vermuten lässt. Für jeden neu angeschafften Besitz muss etwas gleichwertiges den Besitz verlassen.
Warum hat sich dieses Prinzip im Minimalismus so verankert? Nun, ganz einfach, sind wir einmal beim Nullpunkt angekommen (Regel 1. Kein Wort über den Fight Club) dann ist jeder weitere Besitz im Grunde überflüssig bzw. nur gerechtfertigt wenn er etwas anderes gleichwertiges ersetzt. Dies kann noch erweitert ausgelegt werden, indem nur kaputte – also nicht mehr nutzbare Gegenstände – gegen einen ähnlichen mit gleicher Funktion getauscht werden. Ein neuer Fernseher ist also kein Ersatz für einen kaputten Dosenöffner.
Warum ist diese Regel nun so wichtig bzw. eine der Kernsäulen des Minimalismus? Eigentlich hat sich die Frage schon von selbst beantwortet, denn wenn das Ziel des Minimalismus die Reduktion auf das Wesentliche bedeutet, so ist jeglicher zusätzliche Besitz überflüssig und demzufolge vermeidbar. Wir drehen uns also hier im Kreis bzw. um die eigentliche Kernaussage herum und das Fazit ist immer das gleiche:
Wenn ich alles was ich benötige bereits besitze dann gibt es nichts das ich zusätzlich anschaffen muss!
Kaufe etwas neues aber lasse dafür etwas altes (kaputtes) los.
One In – One Out im Nerdimalismus
Natürlich gilt das grundsätzliche Prinzip auch im Nerdimalismus, insbesondere in den Bereichen außerhalb der Sammelleidenschaft. Nur so kann en erneutes anhäufen von Dingen vermieden werden und mein Rat llautet sich wirklich möglichst strikt an diese Regel zu halten. Hat man die One In – One Out Regel einmal verinnerlicht hilft sie zudem Spontankäufen vorzubeugen, denn vor dem Kauf wissen wir das wir etwas anderes dafür loslassen müssen. Dies verursacht zusätzliche Denkarbeit die impulsives Handeln aushebeln kann. Jeder Neukauf sollte also wohl überlegt sein denn etwas altes muss dafür seinen Platz räumen.
Doch kommen wir nun zum schmerzhaften Bereich und das ist der Fall wenn wir uns etwas neues für unsere Sammlung angeschafft haben. Seien es nun neue Comics, Filme, Bücher, ein besonders schönes Dekostück (ja hier zählen auch Actionfiguren als Deko) und so weiter und so fort. In meinen Artikel zum Nerdshopping zeige ich ja schon auf wie ich Neuzugänge hier bespreche und demzufolge auch bewerte. Auf zwei dieser Punkte möchte ich hier etwas detailierter eingehen:
„Fehlkauf oder Spark of Joy“
Haben wir uns etwas neues für unsere Sammlung angeschafft gehe ich erst einmal davon aus das es sich um einen wohlüberlegten Kauf handelt. Trotzdem sollte das im Laden oder online gekaufte neue „Schmuckstück“ auf diese Kriterien hin bei Ankunft geprüft werden. Erfüllt es nämlich meine Erwartungen nicht oder stellt es sich heraus das es nur einen untergeordneten Zweck in der Sammlung erfüllen würde (beispielsweise Komplettierung einer Reihe oder ähnliches) dann sollte ich es so schnell wie möglich wieder loslassen. Hat es diese Hürde genommen und ist tatsächlich ein Nutzen vorhanden (dies darf auch gerne rein ästhetischer Natur sein, sprich es sieht gut aus und erfreut mich wenn ich es mir ansehe ohne es direkt zu BEnutzen) wandert es in die Sammlung.
Über diesen Absatz, die Einflüsse von Marie Kondo und weitere Tipps wie Fehlkäufe minimiert werden können (pun intended), wird es noch einen separaten Artikel geben. Bleib oder werde also gerne ein wiederkehrender Leser um das nicht zu verpassen…
One In – One Out
Und da schließt sich der Kreis wieder und wir sehen den Ring. Bevor sich aber nun Samara oder (deutlich besser; Sadako) auf uns stürzen das wohl offensichtliche: Wir sollten auch hier versuchen uns an diese Regel zu halten! Dabei gehe ich jedoch nicht so strikt vor wie in den anderen Bereichen des Haushalts sondern achte eher auf ein „Gleichgewicht“. Nach jedem Neukauf setze ich mich also aktiv mit meiner Sammlung auseinander und bewerte die einzelnen Stücke bis ich ein oder mehr Teile (je nach gefühlter Gewichtung des Neukaufes) gefunden habe die ich loslassen kann. Wie gesagt kommt es hier nicht darauf an gleiches durch gleiches zu ersetzen sondern eher darauf, das Gewicht welches die Sammlung in uns verursacht in Waage zu halten.
So, da haben wir sie nun die erste Regel aus dem Minimalismus und Nerdimalismus. Zu streng oder nicht streng genug darüber lässt sich sicher streiten… Nutze also gerne die Kommentarfunktion falls Du Fragen oder Anmerkungen hast.
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