Minimalismus-Metal-Musik-Montag #3 – Maerzfeld „Reich“

Maerzfeld-MinimalismusMetalMusikMontag

Geschrieben von Nerdimalist

Der Nerdimalist himself... von Nerd über Minimalist zum Nerdimalisten bin ich stets auf der Reise zu mir selbst.

25. Januar 2021

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir MailChimp. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an Mailchimp übermittelt werden. Hinweise zur Protokollierung der Anmeldung sowie zu den Widerrufsrechten finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Maerzfeld – Reich

Frisch in die Nerdimalismus-Playlist aufgenommen und direkt auf Platz Zwei gelandet… Maerzfeld mit ihrem Song „Reich“ aus dem aktuellen Longplayer „ZORN“.

Maerzfeld ist ein interessanter und in vielerlei Hinsicht besonderer Vertreter aus der Neuen Deutschen Härte.
Gegründet im Jahre 2004 jedoch aufgrund der stimmlichen Ähnlichkeit von Heli Reißenweber zu Till Lindemann als RAMMSTEIN-Tribute Band Stahlzeit geführt, war Maerzfeld bis in das Jahr 2011 ohne eigene Veröffentlichungen.

Mittlerweile bringt es die Band auf insgesamt vier Longplayer sowie diverse Singles. Hier ist auch sehr schön die Entwicklung oder besser Evolution einer Band zu sehen die sich im Laufe der Zeit immer weiter vom großen Vorbild emanzipiert hat. Waren die ersten Gehversuche mit dem 2011 erschienenen Album „TIEF“ noch sehr auf sicher gespielt und, man verzeihe mir die Wortwahl, an Fans des Vorbildes anbiedernd, sind im Laufe der Zeit immer mehr eigene Wege bestritten worden. Vom zweiten Album „FREMDKÖRPER“ aus dem Jahr 2014, über „UNGLEICH“ (2017) bis hin zum aktuellen „ZORN“ aus dem es auch dieses Stück auf die Playlist geschafft hat, haben Maerzfeld einen eigenen Sound kreiert der zwar aufgrund der schon angesprochenen Ähnlichkeit in der Stimmfarbe sicher immer wieder Vergleichen standhalten muss aber es eigentlich nicht mehr nötig hat. Maerzfeld haben ein komplett eigenständiges und die Neue Deutsche Härte ergänzendes Projekt geschaffen das es wert ist für sich allein zu stehen und zu bestehen.

Da wir Maerzfeld hier sicher noch häufiger begegnen werden, spare ich mir hier Namenserklärungen noch auf. Wer möchte kann sich natürlich schon über die Deutungsmöglichkeiten / Bedeutungen im Netz informieren oder aber einfach ein wenig Geduld aufbringen bis wir den fünf Maerzfeldern wieder einen Beitrag widmen.

Songanalyse

Song: Reich
Band/ Sänger*in: Maerzfeld
Album: Zorn
Veröffentlichung: 04. Oktober 2019

Mitglieder: Helfried „Heli“ Reißenweber (Vocals), Jochen Windisch (Gitarre), Michael Frischbier (Drums), Mike Sitzmann (Gitarre), Korbinian Stocker (Bass)

Songtext – Reich

Wo ihr steht, das ist mir gleich
Seid mir egal, denn ich bin reich
Ich frag euch, was kost‘ die Welt?
Habt ihr Hunger oder friert ihr?
Ich leb völlig ungeniert hier
Scheiß auf euch und euer Leid
Wärst du nicht arm, wär ich nicht reich
Ich hab viel, will noch mehr
Und ich geb auch nichts mehr her
Mir egal was ihr braucht
Sagt, was wollt ihr tun?
Ich hab viel, brauch noch mehr
Schert euch weg, ich kauf euch leer
Mir egal was ihr tut
Go and fuck your life
Ich bin reich (I’ll kill you)
Ich bin reich, doch nicht so schön
Das Skalpell löst das Problem
Neues Lifting, besserer Mensch?
In der Brust spür ich die Schmerzen
Gibt so viele junge Herzen
Ich klopf an das Armenhaus
Und such ein neues Herz mir aus
Ich hab viel, will noch mehr
Und ich geb auch nichts mehr her
Mir egal was ihr braucht
Sagt, was wollt ihr tun?
Ich hab viel, brauch noch mehr
Schert euch weg, ich kauf euch leer
Mir egal was ihr tut
Go and fuck your life
Ich bin reich
Des einen Freud, des anderen Leid
You need to go and fuck your life
Ich hab viel, will noch mehr
Und ich geb auch nichts mehr her
Mir egal was ihr braucht
Sagt, was wollt ihr tun?
Ich hab viel, brauch noch mehr
Schert euch weg, ich kauf euch leer
Mir egal was ihr tut
Go and fuck your life
Go and fuck your life
Ich bin reich
Viel zu reich
Ich bin reich (I’ll kill you)

Songbedeutung – Reich

Der Song „REICH“ Aus dem Maerzfeld Album „ZORN“ besteht im Grunde aus nur zwei Strophen ( zuzüglich eines eingeschobenen Zweizeilers) sowie dem dreimal wiederholten Refrain welcher am Schluss noch einmal etwas verlängert wird.
Wir bekommen verschiedene Aspekte der Gier und des Reichtums zu hören die zwar ein eher simples Bild von „Die da oben – wir hier unten“ zeichnen, jedoch eine zusätzliche Ebene einschieben die wohl nur dem aufmerksamen Hörer auffällt.
Die erste Strophe behandelt die Unterkunft die sich der Reiche ohne schlechtes Gewissen (das hat er hier so oder so nie) auf Kosten der „unteren Schicht“ leistet. Die zweite zeugt von der Ausbeutung um das eigene Aussehen bis hin zur eigenen Gesundheit mit allen Mitteln zu erhalten (Gibt so viele junge Herzen – Ich klopf an das Armenhaus – Und such ein neues Herz mir aus). Die Ausbeutung wird durch die eingeschobene „halbe Strophe“ dabei noch einmal hervorgehoben (Des einen Freud, des anderen Leid). Der Refrain ist dann lediglich das uns entgegenschlagende Fazit, Lebensmotto des Reichtums ohne Rücksicht auf Verluste.
Wo ist nun die Pointe, die angesprochene zusätzliche Ebene? Nun, es wird eine (sicher nicht ernst gemeinte) Lösung in Form eines nur zweimal kurz zu hörenden Samples angeboten das auf die Frage: Was wollt ihr tun? mit I’ll kill you antwortet. Wie gesagt ist dies sicher nicht der Lösungsansatz den Maerzfeld vertreten oder gar als Kernaussage dem Hörer näher bringen wollen sondern eher eine leise Warnung das es so nicht auf ewig funktioniert und sich irgendwann jemand erhebt um das Prinzip der Gier und des ewigen „Mehrs“ zu bekämpfen.

Ein mehr als würdiger Vertreter für den zweiten Platz in der Playlist wenn ihr mich fragt. Nicht ganz so doppeldeutig wie der erste Beitrag sondern mehr ein Schlag in die Magengrube des aufmerksamen Hörers der es wagt nicht nur zu hören sondern zu verstehen.

Für alle Fans und solche die es werden wollen, hier wieder einige Links um in das Maerzfeld abzutauchen:

Homepage: maerzfeld.de
Mein Dank gilt hier ausdrücklich der Band und dabei insbesondere Mike Sitzmann die mir schnell und freundlich mit Bildmaterial geholfen hat und damit auch für diesen Beitrag eine Bebilderung erst möglich wurde.
Halt Stopp… Jetzt bin ich verwirrt… Auf deinem Bild sind doch sechs Mitglieder zu sehen und in der Auflistung und im Text sprichst du von fünfen – Was ist da los?
Da es sich hier um Promomaterial für die EP Anblaggd handelt ist dort auch der als Unterstützung hinzugekommenen Ron Huber vertreten. Selbstverständlich möchte ich auch ihn (gerade aufgrund des netten Bandkontaktes) nicht gänzlich unerwähnt lassen, denn das hätte weder er noch sein Spiel verdient.

Gefällt dir der Artikel? Teile ihn!

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Artikel

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir MailChimp. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an Mailchimp übermittelt werden. Hinweise zur Protokollierung der Anmeldung sowie zu den Widerrufsrechten finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.