…oder wie die Form langsam überläuft
Um zu verstehen wie sich meine Sammlung weiterentwickelte empfehle ich hier erst einmal den vor kurzem veröffentlichten Artikel meiner Wenigkeit „Warum wir nie fertig werden, es aber sind“.
Dieser gibt vielleicht einen Einblick in die Seele eines Sammlers der, auch wenn er es sich nicht eingesteht, droht das Maß zu verlieren beziehungsweise verloren hat. Denn ganz ähnlich entwickelte sich auch meine Sammlung und Sammelleidenschaft gerde im Hinblick auf seltenes und wenn möglich exklusives Merchandise.
Regale waren und wurden gefüllt und es drängte der Wunsch nach mehr, nach Begleitern die meine Filmbibliothek ergänzen würden. Zu den Filmen gesellten sich zu Beginn noch Poster aus diversen Zeitschriften. Man bedenke das es zu dieser Zeit noch keine Verfügbarkeit von „echtem Merchandise“ gab. Dazu kamen Bücher und Actionfiguren die gerne auch mal aus einem Ungarnurlaub am Plattensee als Trophäen (hier namentlich Prime Evil aus der Ghostbusters -NICHT The Real Ghostbusters“-Serie) mit nach Hause gebracht wurden. Weitere Ergänzungen fanden sich in diversen Modellen aus dem „Krieg der Sterne“ und irgendwann glich mein Zimmer, abgesehen davon das keine Tapete mehr zu sehen war, einem 10 Quadratmeter großem Mobilé aus Sternenzerstörern, X-Wings, Speeder-Bikes und mehr. Und doch stellte sich schon hier genau das Gefühl ein das ich in meinem verlinkten Artikel beschreibe. Egal was Einzug hielt, es reichte nicht. Ich war damals schon ständig auf der Suche nach dem Besonderen, dem einzigartigen Stück das meine Sammlung zusammenhalten und das Loch stopfen könnte. Bis ich eines Tages dachte ich hätte ihn gefunden, den Stopfen der alles beendet. Das ich damals nicht hätte falscher liegen können und es der Weg in noch größere Abhängigkeit und Stress sein würde sei mir hoffentlich ob meines damals jungen Alters verziehen, denn..
Jedes Ende hat einen Anfang
Und dieses Ende vom Anfang kam als ich den ersten Laden entdeckte der sich genau auf mein Thema spezialisiert hatte. Ich fand einen Laden der mit amerikanischen Vinylkits und auch Garagekits aus Resin handelte. Hier fühlte ich mich verstanden, fand mich unter Gleichgesinnten die die Schönheit eines Pumpkinheads ebenso zu schätzen wussten wie ich. Und so öffnete ich ohne es zu wollen die Büchse der Pandora, denn das Loch wurde durch neue exklusive Modelle die kaum jemand hatte geschweige denn kannte, nicht gefüllt, sondern noch weiter aufgerissen. Aus meiner einfachen Videokassette mit dem unscheinbaren Titel ALIEN war ein Sammelsurium aus Dingen entstanden die schon damals eigentlich den Rahmen eines Kinderzimmers sprengten. Und da war noch lange nicht Schluss als in unmittelbarer Nähe meiner mittlerweile zweiten Heimat der nächste Laden eröffnete der neben Modellen echtes Merchandise bot. Mein Kopf schien zu explodieren vor Masken bekannter Monstren und Mutanten, Trading Cards (selbstverständlich zu absurd hohen Preisen) und allem möglichen nützlichen und unnützem. Hier, im Rückblick, wohl eher letzteres. Von da an gab es über Jahre kein Halten mehr. ALLES wirklich alles das irgendwie erschwinglich war wurde konsequent gekauft und zuhause ausgestellt. Irgendwann teilte ich mein nicht unbedingt großes Zimmer mit einer Sammlung aus Videokassetten, diversem Tand sowie einem lebensgroßen Darth Vade Papp-Cutout neben dem ein ebenfalls in Lifesize geschnittener Cryptkeeper auf seinem Steinthron saß. Ich war außer Kontrolle und noch für Jahrzehnte nicht am Ende.
Das Medium wechselt
Einige Leser werden sich vielleicht noch daran erinnern wie so eine VHS damals aussah und welchen Platz eine Hülle einnahm und auch ich ärgerte mich irgendwann darüber zu wenig Platz für alle meine Lieblingsfilme (und das waren mittlerweile einige – und natürlich alles Lieblingsfilme) zu haben. Statt jedoch zu selektieren machte ich den einzigen logischen Schritt (Sarkasmus hier einfügen) und stieg irgendwann auf die DVD um. Natürlich rein aus qualitätsgründen denn seine Lieblinge sollte man logischerweise stets in der besten Qualität zu Hause haben (sonst wertschätzt man sie schließlich nicht genug und Filmfan darf man sich dann schonmal gar nicht nennen). Wer jetzt lacht sollte mal einen Blick in den Kaninchenbau der heutigen Filmsammlercommunity werfen, da ist diese Meinung noch Gang und Gäbe. Das führte dazu, das ich noch mehr auf weniger Platz unterbringen konnte und schlimmer noch, ich begann Filme auszutauschen. Das nächste Loch war da und alle Filme von A bis Z sollten nun auch bitteschön in der aktuellsten Veröffentlichung in meiner Sammlung stehen.
A Neverending Story?
Wo uns dieser Part hinführt? Wir werden es – hoffentlich gemeinsam – erleben wenn wir im dritten teil noch tiefer in das Rabbithole einsteigen und die wunderbare Welt der Filmbörsen gemeinsam wieder entdecken.
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