Das Mobilheim – alternative Wohnform oder Eigenheim für Geringverdiener
Das wir uns für diese Wohnform entschieden haben ist nun kein Geheimnis mehr und das wieso, weshalb, warum werden wir in kommenden Ausgaben ebenso wie den Weg bis zum Einzug und darüber hinaus, beleuchten. Doch soll es hier auch hin und wieder noch ein wenig tiefer in die Materie gehen und so wird es auch Artikel die sich mit der Lebensweise an sich befassen geben.
Nun und dieser hier schlägt direkt in diese Kerbe wenn wir uns heute den ganz grundsätzlichen Fragen stellen…
Was ist ein Mobilheim überhaupt?
Technisch gesehen und ganz nüchtern definiert handelt es sich um „eine transportable Wohneinheit, deren Inneneinrichtung mit einer Wohnung vergleichbar ist.“ Im Gegensatz zu einem Wohnwagen sind Mobilheime aufgrund ihrer Größe jedoch nicht mit einer Straßenzulassung versehen und müssen mittels Schwerlastern von Ort zu Ort transportiert werden. Die angebaute einfache Achse dient somit lediglich der Ausrichtung am Stellplatz und ist nicht als Fahrmöglichkeit konzipiert.
Größe und Ausstattung
Die möglichen Größen für ein Mobilheim schwanken stark und sind zudem häufig von den Vorgaben des gewählten Stellplatzes abhängig. Man kann jedoch sagen das sie sich nahezu immer über der Größe eines Tiny Houses (das ist die mobile Minivariante mit normalerweise maximal 25 qm) bewegen. Eine recht häufig anzutreffende Größe hier in Deutschland liegt meistens zwischen 40 und 50 Quadratmetern.
Je nach Nutzungswunsch variiert auch der Aufbau und die Ausstattung recht stark. Wurden Mobilheime bis vor kurzem noch hauptsächlich als günstiges Feriendomizil angesehen und somit eher für den Sommer konzipiert, schlägt der Trend gerade im Hinblick auf die steigenden Immobilienpreise hin zur dauerhaften Nutzung. Dies stellt selbstverständlich ganz andere Ansprüche an Belastbarkeit der Materialien, Dämmung, Heizmöglichkeiten, Sanitäranlagen und vielem mehr. Die meisten Anbieter haben diesen Trend erkannt und bieten verschiedenste Ausbauvarianten je nach Nutzungswunsch als Optionen an.
Geschichtliches
Viele kennen das Mobilheim oder den Trailer aus Film und Fernsehen hauptsächlich als billige Hillbilly-Siedlung in Form eines Trailerparks irgendwo im Hinterland der US of A. Hier sei zum besseren Verständnis zuerst einmal die in den USA vorherrschende Unterteilung in Mobile Home und Trailer erläutert:
- Mobile Home: ein Mobile Home ist ein in der Fabrik gefertigtes Haus welches selbst keine Achsen besitzt und „schlüsselfertig“ geliefert und aufgestellt wird. Diese Mobile Homes sind nur bedingt wieder versetzbar und somit noch näher an einem „richtigen“ Haus versiedelt.
- Trailer: der Trailer ist in den USA eher mit unserem Verständnis eines Mobilheimes gleichzusetzen und bildet die Grundlage für die typischen schon angesprochenen Trailerparks. Vergleichbar mit großen ausgebauten Wohnwagen entsprechen sie auch heute noch der Vorstellung die viele Menschen von einem Mobilheim haben.
Das sich gerade in Amerika seit den 70er Jahren ein enormer Boom auf Mobilheime und Trailer entwickelt hat, hat ganz pragmatische Gründe. 1969 gab der Housing Act der Federal Housing Association erstmals die Möglichkeit auch Mobilheime über eine gewisse Laufzeit zu versichern und somit vor Verlusten durch Umwelteinflüsse zumindest finanziell zu schützen. Die aktuellsten Hochrechnungen von 2018 sprechen von einer Mobilheimanzahl von circa 8,5 Millionen, was einem Gesamtprozentsatz von 10% aller in den USA zur Verfügung stehenden Wohneinheiten darstellt.
Das Mobilheim in Deutschland
Wer hierzulande von einem Mobilheim spricht oder gar den Wunsch äußert eines für sich als Lebensmittelpunkt zu setzen erntet oftmals noch ungläubige Blicke oder schlimmeres. Zu tief verankert ist der Gedanke das es sich hier um ausgebaute Wohnwagen und somit eher um eine Form des Dauercampings anstatt echter Wohnalternative handelt. Fragen nach dem „Warum?“ und den Finanzen kommen auf und das Lebensumfeld sieht den potentiellen Mobilheimbesitzer schon Würstchengrillend in Schiesser Feinripp neben Zelt und Wohnwagen stehen.
Das dies in den meisten Fällen nichts mit der Realität einer Mobilheimsiedlung und ihrer Bewohner zu tun hat, dies zu kommunizieren wird wohl noch einige Jahre dauern.
Ein modernes Mobilheim ist durch den Fortschritt der Bautechniken und der schon angesprochenen Verlagerung hin zu dauerhafter Wohneinrichtung eine ernst zu nehmende Alternative geworden um Lebenshaltungskosten zu senken, ungenutztes Brachland nutzbar zu machen und dem städtischen Leben (zumindest meistens, je nach Stellplatzlage natürlich 🙂 ) ein Stück weit zu entfliehen.
Schlußwort
In diesem Sinne hoffe ich, das euch dieser erste Beitrag als Einführung in das Thema gefallen hat und ihr uns auf unserer Reise hin zu unserem eigenen Mobilheim weiter folgen werdet! Gerne dürft Ihr natürlich auch hier oder auf einem meiner Socialmedia-Kanäle am Ball bleiben, kommentieren, liken, teilen oder was man sonst noch so tolles im Netz anstellen kann.
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