Minimalismus-Metal-Musik-Montag #5 – Ost+Front „Geld, Geld, Geld“

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Geschrieben von Nerdimalist

Der Nerdimalist himself... von Nerd über Minimalist zum Nerdimalisten bin ich stets auf der Reise zu mir selbst.

8. Februar 2021

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Ost+Front – Geld, Geld, Geld

Der geistig schwache uneheliche Bruder von RAMMSTEIN, so und ähnlich wurde die 2008 gegründete Berliner Band „OST+FRONT“ bezeichnet. Das dies vielleicht noch auf die Anfangstage zutreffen mag darüber ließe sich wahrlich streiten. Heute mit insgesamt fünf Studioalben in ihrer Diskographie ist das Team um Herrmann Ostfront (Patrick Lange) dieser Schublade sicher entwachsen. Kein Zweifel sind die Texte grobschlächtiger und häufig lyrisch nicht so weit entwickelt, doch haben sie mittlerweile {spätestens auch für eine breitere Hörerschaft mit dem vierten Album „ADRENALIN“ (2018)} ihren eigenen definitiv unterhaltsamen Weg gefunden.

Eine recht starke Ausprägung in Richtung der „Schwarzen Szene“, unterstrichen durch diverse Auftritte auf einschlägigen Festivals wie dem M’era Luna, machen Ost+Front zudem zu einem sehr individuellen Vertreter der Neuen Deutschen Härte dem dieser Spagat in meinen Augen hoch anzurechnen ist.

Die genauere Beleuchtung der Diskographie  von Ost+Front hebe ich mir an dieser Stelle für den zweiten Artikel, der sicher folgen wird, auf und gebe nun ab an die angeschlossenen Sendeanstalten beziehungsweise an die Songanalyse:

Songanalyse

Song: Geld, Geld, Geld
Band/ Sänger*in: Ost+Front
Album: Dein Helfer in der Not
Veröffentlichung: 31. Juli 2020

Mitglieder: Herrmann Ostfront (Vocals), Siegfried Helm (Gitarre), Fritz Knacker (Drums), Otto Schmalzmann (Gitarre), Wilhelm Rotlauf (Bass), Eva Edelweiß (Keyboard, Trommeln)

Songtext – Geld, Geld, Geld

Was kostet Wasser?
Was kostet Luft?
Was kosten Blumen?
Ein schöner Duft

Was kostet Liebe?
Was kostet Sicherheit?
Was kostet Hoffnung?
Was kostet Lebenszeit?

Geld Geld Geld
Geld regiert die Welt

Kauf nur bei mir
Befehl Ich dir
Steht im Vertrag
Seit Jahr und Tag

Was kostet Sie?
Sie sagt mir Zu
Was kostet Er?
Was kostest Du?

Geld Geld Geld
Geld regiert die Welt

Im Strumpfband stecken Scheine
Du hast so schöne Beine
Das hast du doch gewollt
Du hast ein Herz aus Gold

Pures Gold in meinem Schoss
Die Sehnsucht so groß
Das Leben ein endlicher Fluss

Schön bin ich zu dir
Wann heiraten wir
Am Ende bleibt nur noch ein letzter Kuss

Geld Geld Geld
Geld regiert die Welt

Wenn ich nicht lieben kann
Muss ich mir Liebe kaufen
Und hatt ich sie erst dann
Lass ich sie wieder laufen

Geld Geld Geld
Geld regiert die Welt

Songbedeutung – Geld, Geld, Geld

Schlichtere Texte rabiat und direkt vorgetragen sind ein fast schon eingetragenes Markenzeichen von Ost+Front und so geht es auch hier vordergründig einfach, doch mit etwas mehr Tiefgang in den Zwischentönen recht hart zur Sache.
Die einzelnen Strophen (im Rhythmus 2 – 2 -3 -1) werden nur durch den Zweizeiligen Refrain „Geld, Geld, Geld – Geld regiert die Welt“ unterbrochen, so das eine geradlinige Geschichte zweier unterschiedlicher Spielarten des Kaufens und Konsums entsteht. Sind die ersten beiden Strophen noch recht harmlos in der Bezeichnung der Konsumgüter (Wasser, Blumen und ähnliches) bleibt dem offenen Hörer diese Bezeichnung als Stückgut oder Ware spätestens ab dem zweiten Part im Halse stecken wenn es um die Ware Mensch geht. Von vertraglichen Verpflichtungen die wir in unserem (Konsum)Leben eingehen und uns binden wird der Sprung zu käuflicher Liebe so abrupt vollzogen das es fast schon schmerzt. Zwischen Sehnsucht und Unausweichlichkeit (Du hast es doch gewollt) spielen die Herren von der Front mit den Klischees des Milieus und des ältesten Gewerbes der Welt.
Die Vergänglichkeit dieser kurzfristig erkauften Zuneigung findet anschließend ihre Auflösung im letzten Part des Songs als klar wird das es sich nur um die Flucht in eine scheinbare Beziehung handelt die nie in einer Ehe sondern im Verlassen und somit unbefriedigend endet.

Ost+Front haben mit ihrem Song „Geld, Geld, Geld“ ein schmerzhaftes Stück Musik geschaffen das zwar zum mitröhren einlädt, es aber offen lässt ob sich die Thematik dazu überhaupt eignet. Somit eine sichere Bank für den Minimalismus-Metal-Musik-Montag und völlig zu Recht heute dabei.

Für alle die gerne an die Front wollen hier einige weiterführende Links:
Homepage: ostfront.de
Facebook: www.facebook.com/ostfrontberlin
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCTtmwDCkWEdNtiY5p8zgU2g
Spotify: Künstler – Ost+Front

Bild und Logomaterial sind dieses mal direkt der Bandhomepage unter dem Punkt PRESSEINFOS entnommen und nur durch meine Hand neu arrangiert worden.
Fotocredit „Pressefoto 2019“ Ost+Front


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