Feuerschwanz – Im Bauch des Wals

Feuerschwanz oder auch die J.B.O.’s des Mittelalters so hat die Truppe rund um den Hauptmann Feuerschwanz kurz nach der Jahrtausendwende begonnen. Beziehungsweise begann der Entstehungsprozess im Jahre 2000 A.D., zog sich bis zum Debüt jedoch über vier lange Jahre hin.
Dabei und seit dem ersten in Erscheinung treten, ist und war die in Erlangen aus der Taufe gehobene Band recht häufigen Personalwechseln unterworfen. Sei aus Gründen der Bandorientierung mit der manche ehemalige Mit(st)reiter nicht zurecht kamen oder aus anderen niederen Beweggründen. Das Bandkarussell hat sich dabei so fleißig gedreht das diesem im hier verlinkten Wikipediaeintrag ein eigenes Diagramm gewidmet wurde. Allen Unkenrufen zum Trotz bringt es der Haufen auf mittlerweile neun Studioalben, sowie zwei Live und ein Best-Of Album.

Den Einzug als Mittelalterband in den Minimalismus-Metal-Musik-Montag schaffen die tapferen Recken durch ihr neuestes und somit neuntes Werk „Das Elfte Gebot“ in dem nicht mehr nur Mittelalter sondern ganz offensiv auch die Metaltöne in den Stil Einzug gehalten haben. Und nicht nur eine Stilanpassung sondern auch der inhaltliche Schwerpunkt hat sich hier deutlich vom reinen Met und den Miezen in eine für Feuerschwanz-Verhältnisse fast schon tiefgründige Richtung entwickelt.

Und so steigen wir nun gemeinsam in dass Boot und jagen den Wal (so er denn überhaupt noch jagbar sei)…

Songanalyse

Song: Im Bauch des Wals
Band/ Sänger*in: Feuerschwanz
Album: Das Elfte Gebot
Veröffentlichung: 26. Juni 2020
Mitglieder: Peter Henrici „Hauptmann Feuerschwanz“ (Vocals, Gitarre), Hans Platz „Hans der Aufrechte“ (Gitarre), Jan Jamaszyk „Jarne Hodinsson“ (Bass), Robert Gruss „Sir Lanzeflott“ (Drums), Stephanie Pracht „Johanna von der Vögelweide“ (Geige, Drehleier), Ben Metzner „Prinz R. Hodenherz III“ (Flöten, Rauschpfeife, Dudelsack, Vocals)

Songtext – Im Bauch des Wals

Unendlich lang hast du überdauert
Ein Wesen alter Zeit
Warst immer da so wie die Ewigkeit

Doch ein Feind der unsichtbar und heimlich
Von innen dich verzehrt
So tief im trüben düst’ren grünen Meer

Letzter deiner Art
Leviathan

Der Menschen Werk bringt dich zu Fall
Gottgeschöpf und Urgewalt
Es ruht der Schmerz der Welt im Bauch des Wals

Und wenn dein letzter Ruf verhallt
Ist’s uns’rer Zeiten Sündenfall
Dann ruht der Schmerz der Welt im Bauch des Wals

Ein Herrscher ohne Untertanen
Untier und Leviathan
Trägst all die Last der Welt in deinem Darm

In weißer Gischt aus Gift und Säure
Von Menschenhand gemacht
Versinkt dein Leib nun in der ewig‘ Nacht

Der Menschen Werk bringt dich zu Fall
Gottgeschöpf und Urgewalt
Es ruht der Schmerz der Welt im Bauch des Wals

Und wenn dein letzter Ruf verhallt
Ist’s uns’rer Zeiten Sündenfall
Dann ruht der Schmerz der Welt im Bauch des Wals

Letzter deiner Art
Leviathan

Der Menschen Werk bringt dich zu Fall
Gottgeschöpf und Urgewalt
Es ruht der Schmerz der Welt im Bauch des Wals

Und wenn dein letzter Ruf verhallt
Ist’s uns’rer Zeiten Sündenfall
Dann ruht der Schmerz der Welt im Bauch des Wals

Im Bauch des Wals
Im Bauch des Wals

Songbedeutung – Im Bauch des Wals

Nicht viel Geschichte aber trotzdem Substanz, so kann man diesen ernsteren Ausflug vermutlich am treffendsten beschreiben. Im Grunde haben wir es storytechnisch betrachtet nur mit vier kurzen Dreizeilern zu tun die von einem Konstrukt aus drei sich wiederholenden Versen getragen werden.
In Feuerschwanz-typischer Wortsprache wird die Umweltverschmutzung (beziehungsweise die Verschmutzung der Weltmeere) besungen die zum Niedergang unserer großen Leviathane (i.e. Wale) führen. Dies ist leider weder besonders originell noch etwas komplett neues für jeden der sich auch nur ansatzweise mit Umweltschutz, Überfischung und ähnlichen Bereichen unseres Lebens befasst. Warum darf dieser Song dann trotzdem abseits von seiner grundlegenden Botschaft auf der Nerdimalismus-Playlist seine Runden ziehen? In diesem Fall macht der Botschafter die Nachricht, denn in meinen Augen kann es dem Haufen nicht hoch genug angerechnet werden hier etwas zu thematisieren mit dem man als Gelegenheitshörer oder auch feiernder Knappe nicht rechnet und den Hörer somit kalt erwischt. Hier liegt die wahre Stärke des Songs und seine Schlagkraft. Der tonale Wechsel erfolgt so abrupt das es den Hörer wie den Wal in seinen Eingeweiden treffen kann und zu einem Um- oder zumindest Nachdenken bewegt.

Für alle Captain Ahabs und Raubritter, hier wieder die weiterführenden Links:
Homepage: feuerschwanz.de
Facebook: www.facebook.com/feuerschwanz
Youtube: https://www.youtube.com/channel/feuerschwanz
Spotify: Künstler – Feuerschwanz

Da ich weder Foto noch Logo durch das Management erhalten habe und ein Mailkontakt leider nicht zustande kam, ist dieser Artikel mit einer eigenen Interpretation des Logos sowie einem Symbolbild bebildert.