Minimalismus-Metal-Musik-Montag #9 – Heldmaschine „Luxus“

Heldmaschine - Luxus - Minimalismus Metal Musik Montag

Geschrieben von Nerdimalist

Der Nerdimalist himself... von Nerd über Minimalist zum Nerdimalisten bin ich stets auf der Reise zu mir selbst.

8. März 2021

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Heldmaschine – Luxus

Zweigleisig zu fahren ist nicht unbedingt immer der beste Weg. Das sich dies dennoch lohnen kann und vermutlich sogar die bessere Alternative ist statt zwei Wagen auf einem Gleis gegeneinander antreten zu lassen zeigt die HELDMASCHINE.
Die HELDMASCHINE ist 2011 aus der aus Koblenz stammenden RAMMSTEIN-Tribute Band VÖLKERBALL (Gründungsjahr 2008) entstanden, weil das eigene musikalische Material überhand nahm und unter dem Völkerball-Banner nicht ohne Verwirrung zu stiften an den Fan zu bringen war.
Sowohl stilistisch wie auch textlich kann die Nähe zum Übervaterrrrrr (ja der war Absicht) bis heute nicht verleugnet werden, geht jedoch gerade durch den stärkeren Einsatz von Electro-Elementen auch immer wieder in eine eigene Richtung und verlässt die eingetretenen Pfade. Mittlerweile sind so fünf Studioalben entstanden, wobei der Erstling „WEICHEN UND ZUNDER“ sowohl unter VÖLKERBALL wie auch unter dem HELDMASCHINE Label veröffentlicht wurde.

Im Minimalismus-Metal-Musik-Montag und somit auf der Nerdimalismus-Playlist zeigen HELDMASCHINE nun ihre luxuriöse Seite und geben uns ganz Gesellschafts- und Konsumkritisch ihr Bild unserer heutigen „Zivilisation“ zum Besten. Oder um es mit dem großen Vorbild zu sagen:

„Ich bin der Vater aller Spiegel“

Songanalyse

Song: Luxus
Band/ Sänger*in: Heldmaschine
Album: Im Fadenkreuz
Veröffentlichung: 27. September 2019

Mitglieder: René Anlauff (Vocals), Tobias Kaiser (Gitarre, Vocals), Eugen Leonhardt (Gitarre), Marco Schulte (Bass), Dirk Oechsle (Drums, Percussion)

Songtext – Luxus

Bin unwiderstehlich, ganz widerlich exklusiv,
So voller Fruchtbarkeit, das macht mich attraktiv.
Mein Symbol ist der Status, es boomt der Konsum,
Und ich liebe Verschwendung, viel mehr als den Ruhm.

Fisch und Fleisch, Arm und Reich,
Schwarz und Weiß, hart und weich –
ist mir alles gleich!

Ich brauche Luxus,
Gib mir noch ein bisschen mehr!
Ich hab ein Luxus Problem,
Mein Leben ist so leer!
Ich brauche Luxus,
Immer mehr, immer mehr!
Ich hab ein Luxus Problem,
Es ist so unendlich schwer…

Immer mehr…

Du machst es dir leicht, im Fokus der Moral,
Stehst du im Lebenslicht, du hast die Wahl der Qual,
Wie du mich an den Pranger stellst.
Doch habe ich dich durchschaut
Und mir ganz luxuriös dein Schweigen gekauft.

Fisch und Fleisch, Arm und Reich,
Schwarz und Weiß, hart und weich –
ist mir alles gleich!

Ich brauche Luxus,
Gib mir noch ein bisschen mehr!
Ich hab ein Luxus Problem,
Mein Leben ist so leer!
Ich brauche Luxus,
Immer mehr, immer mehr!
Ich hab ein Luxus Problem,
Es ist so unendlich schwer…

Immer mehr, immer mehr…

Ich brauche Luxus…
Gib mir noch ein bisschen mehr…
Ich habe Luxus Problem…
Mein Leben ist so leer…

Songbedeutung – Luxus

Zwei Strophen, gepaart mit zwei Refrains im Wechsel. Nicht unbedingt dekadent und ausufernd, so präsentiert sich der Aufbau der HELDMASCHINE und ihrer Luxusabrechnung.
Textlich fahren die HeRRschaften (see what i did there?)  rund um Leadsinger René Anlauff jedoch ein stärkeres Kaliber auf und schaffen es in ihrem Text sowohl den materiellen wie auch psychischen Ausverkauf zu verarbeiten. Das Über-Ich schwelgt im Luxus ohne Grenzen und Moral. Rücksichtnahme gibt es nicht.
Als wäre diese Lebensweise nicht schon perfide und verachtenswert genug dringt in der ersten Strophe sogar das genaue Gegenteil nach vorne und zeigt den Stand der heutigen Gesellschaft.

„So voller Fruchtbarkeit, das macht mich attraktiv“

Der Lebenswandel des Erzählers ist nicht nur erstrebenswert sondern wird sogar noch durch die gesellschaftliche Akzeptanz und Wertschätzung dessen erhöht, macht ihn als Partner erstrebenswert (Wobei zu vermuten bleibt das es von Seiten des Erzählers aus wohl eher nicht um PARTNER- sondern GEFOLGschaft geht).
Warum dieser halt- und grenzenlose Konsum?

„Mein Leben ist so leer!“

Bedürfnisse werden geweckt und wollen befriedigt sein, dies liegt in der Natur des Menschen der mit einem, wenn auch nur empfundenen und künstlich produziertem Mangel, nicht leben kann.
Den Todesstoß versetzt uns das gesungene Ich im Abschluss als es Kritik und Kritiker*innen nicht einfach zum Schweigen bringt sondern sich dieses erkauft. Denn auch der Kritiker, die Kritikerin, ist mitnichten moralisch auf einer höheren Stufe angesiedelt sondern ebenso in das Netz aus Dekadenz (in diesem Fall der Meinungswahl) verwurzelt. So spielen wir am Ende alle dieselbe Leier und drehen am Rad (des Konsumwahns) und selbst kritische Stimmen sind käuflich…

It’s a brave new world…

Und hier ganz dekadent und luxuriös aufbereitet die weiterführenden Links:
Homepage: heldmaschine.de
Facebook: www.facebook.com/Heldmaschine
Youtube: https://www.youtube.com/channel/heldmaschine
Spotify: Künstler – Heldmaschine

Auch hier ist leider keine Freigabe bezüglich Logo und/oder Bildmaterial erfolgt, deshalb nur mit symbolhafter Bebilderung.


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